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26.06.2022

Das Dorfleben ist in Gefahr!

„Die Teuerungsexplosion in allen Lebensbereichen gefährdet nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die kommunale Daseinsvorsorge und das Vereinsleben.“

Das Dorfleben ist in Gefahr

Vor einem massiven negativen Einfluss auf das Zusammenleben in den Städten und Gemeinden warnt der Bundesvorsitzende des Sozialdemokratischen Gemeindevertreter*innenverbandes, Nationalrat und Bürgermeister Andreas Kollross: „Die Teuerungsexplosion in allen Lebensbereichen gefährdet nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die kommunale Daseinsvorsorge und das Vereinsleben. Die steigenden Preise – beispielsweise für Energie – treiben die Kosten für Straßenbeleuchtung und andere kommunale Infrastruktur in die Höhe, aber auch für die Feuerwehren, Rettungsorganisationen, Pflegedienste, Sportvereine oder andere Vereine belasten die Preisexplosionen die Vereinskassa und auf Sicht damit die Gemeindebudgets, und erschweren das Vereinsleben“, so Kollross.

Vereine und Blaulichtorganisationen unter Druck

Beim Sozialdemokratischen Gemeindevertreter*innenverband kommt es zunehmend zu Rückmeldungen aus den Städten und Gemeinden, dass zusätzlich zu den Mehrbelastungen für die Gemeindebudgets auch die örtlichen Vereine durch die Teuerungslawine unter Druck geraten.

„Wenn zum Bespiel die Energiekosten für die Flutlichtanlage am Sportplatz oder die Spritkosten für die Rettungs- und Feuerwehrautos so extrem wie im Moment steigen, wirkt sich das natürlich auf das gesamte Leben in der Gemeinschaft aus.“ warnt Kollross und fragt sich „woher sich freiwillige Feuerwehren, Rettungsorganisationen, Pflegedienste oder Sportvereine die Mehrkosten, die durch die Teuerungslawine entstanden sind, herholen sollen“.

Auch der Bundessamariterbund warnte vor Versorgungsengpässen, wenn die Bundesregierung die Blaulichtorganisationen nicht unterstütze. „Dass die Bundesregierung dabei auf ihr Antiteuerungspaket verweist, ist eine reine Augenauswischerei. In dem Paket wird der Treibstoffpreis nicht gedeckelt, kein einziger Preis wird reduziert und Einmalzahlungen gibt es für die Rettungsorganisationen auch nicht“, kritisiert Kollross.

Explodierende Kosten für Gemeinden – Gebührenerhöhung droht

Doch auch um die Gemeindefinanzen steht es traurig. Die Straßenbeleuchtung, die steigenden Preise bei den Bauprojekten, die erhöhten Energiekosten für Kindergärten und Schulen – all das sind enorme Kostentreiber.

„Viele Bürgermeister*innen melden sich mit enormen Schwierigkeiten. Die Kosten für Bauprojekte sind nicht mehr kalkulierbar, viele berichten von einer Verdoppelung der Kostenvoranschläge. Der Kilometerpreis für Busse steigt teilweise um 40 Prozent. Das sind zehn- bis hunderttausende Euro mehr, die im Gemeindebudget nicht einkalkuliert sind. Alleine in meiner Heimatgemeinde werden sich im Jahr 2022 die Kosten für die Straßenbeleuchtung im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppeln. Die Gemeinden versuchen diese Kostenerhöhungen oft nicht an die Bevölkerung weiterzugeben, wenn die Bundesregierung hier aber nicht bald etwas tut, kann es passieren, dass die Bürger und Bürgerinnen am Ende diese Teuerung durch Gebührenerhöhung wieder in ihrer eigenen Geldbörse spüren“, so der SP-Kommunalsprecher und warnt abschließend:

„Das Dorfleben ist massiv in Gefahr. Die Bundesregierung muss endlich aus ihrem Schlaf erwachen und ein Antiteuerungspaket für Kommunen, Blaulichtorganisationen, Pflegedienste und Vereine schnüren!“