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28.02.2019

Nehmet allen, gebet keinem

In letzter Minute peitschte die Regierung am Mittwoch im Nationalrat den „Feiertags-Diebstahl“ durch. „Wer nun am Karfreitag frei haben will, muss einen Urlaubstag opfern.“, erklärt SPÖ-Kommunalsprecher und Nationalratsabgeordneter Andreas Kollross. Der Europäische Gerichtshof hatte gefordert beim Karfreitag Gleichheit für alle herzustellen, sodass es für alle Beschäftigten einen gesetzlichen Feiertag gibt.

Was kommt dafür jetzt? ÖVP und FPÖ haben die, für alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, schlechteste Variante gewählt: Man nimmt allen einen Feiertag weg. Dafür darf man sich einen „persönlichen Feiertag“ nehmen – aus dem eigenen Urlaubsanspruch. Und als wäre das nicht schon genug, kommt es bei dieser Regelung zu einem Eingriff in die Generalkollektivverträge –bei dem wie selbstverständlich die Sozialpartner, die für die Rechte der 3,5 Mio. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen kämpfen, umgangen werden. „Das ist eine Verhöhnung aller arbeitenden Menschen dieses Landes und wieder ein Kniefall vor der Wirtschaft. Zuerst wird allen ein halber Feiertag versprochen und dann nun gibt es gar keinen mehr. Das Kredo der Regierung ist allem Anschein nach „Nehmet allen, gebet keinem“, kritisiert SPÖ-Abgeordneter und Bürgermeister von Trumau Andreas Kollross.

Die SPÖfordert im Gegensatz dazu einen Feiertag für alle. „Das ist unsere Vorstellung von Gerechtigkeit für die österreichischen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die ohnehin Arbeitsstundenkaiser und Kaiserinnen in Europa sind“, so Kollross.