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11.08.2020

Naturoase statt Schotterwüste

Im Herzen von Gerasdorf gibt es laut Mineralrohstoffgesetz (kurz MinroG) eine fast 200 ha große Kiesgewinnungs-Eignungszone. 268 ha Sand- und Kiesgewinnungszone gibt es laut dem Regionalen Raumordnungsprogramm auch im südlichen Wiener Umland. Davon sind mehrere tausend Bewohner und Bewohnerinnen betroffen. Um diese vor Schotterwüsten zu bewahren und Naturoasen zu erhalten, haben der Nationalratsabgeordnete Andreas Kollross und der Obmann der SPÖ Gerasdorf, Stadtrat Michael Kramer nun gemeinsam mit seinem Stellvertreter Stadtrat Robert Bachinger eine Petition gestartet.

„Diese Eignungszonen wurden in Zeiten des Eisernen Vorhanges und der Wirtschaftswunderjahre in den 60ern festgelegt. Das Konzept ist völlig überholt und muss zum Wohle der ansässigen Bevölkerung geändert werden.“, äußert sich der SP-Petitionssprecher und Bürgermeister von Trumau Andreas Kollross kritisch.

Um das momentan sehr kritisch zu betrachtende Raumordnungsprogramm in der Region zum Wohle aller GerasdorferInnen abzuändern, hat sich Bürgermeister Alexander Vojta bereits vor einigen Wochen schriftlich an Landeshauptfrau Mikl-Leitner gewandt. Die umstrittene Kiesgewinnungszone in Gerasdorf liegt nämlich im örtlichen Naherholungsgebiet, sowie im EU-geförderten Projekt Regionalpark 3 Anger, welcher Bestandteil des grünen Rings um Wien ist. Von einem örtlichen Betrieb wurde um eine neue Schottergrube in der Größe von 4,9 ha angesucht. Aufgrund der geänderten und später reduzierten Fläche wurde das bereits eingeleitete UVP-Feststellungsverfahren zurückgezogen und der Bevölkerung ihr Parteistellungsrecht im Verfahren gestohlen. Mehrere andere große Firmen zeigen bereits Interesse und versuchen ebenfalls Schürfrechte oder Grundstücke zu erwerben.

„Der gesamte Gerasdorfer Gemeinderat hat sich in der Gemeinderatssitzung am 12.05.2020 einstimmig gegen das eingereichte Projekt und damit auch gegen alle weiteren möglichen Nachahmer-Projekte ausgesprochen.“, so der Obmann der SPÖ Gerasdorf Michael Kramer. „Die Genehmigung dieses Kiesabbaus wäre eine ökologische, klimatische und menschliche Katastrophe für die Gemeinde und seine EinwohnerInnen.“, zeigt sich Kramer überzeugt.

Abg. z. NR Andreas Kollross, StR. Michael Kramer und StR. Robert Bachinger fordern daher eine Überprüfung der bestehenden Eignungszonen und ihrer Wirkung auf bestehende und zukünftige Wohngebiete und Naturräume, sowie weitreichende Mitbestimmungsmöglichkeiten bei Sand- und Kiesgewinnungszonen für Gemeinden und BewohnerInnen.

Die Sachlage wird somit von Andreas Kollross ins Parlament geholt. Die zuständigen Ministerien werden Rede und Antwort stehen müssen.

Unterstützen kann man die Petition auf der Homepage des Parlaments: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/PET/PET_00030/index.shtml