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24.07.2017

Erwachen: In einer anderen Welt

Man kennt Andreas Kollross als überzeugten Sozialdemokraten, Chef der Kinderfreunde Niederösterreich und Bürgermeister der kleinen Gemeinde Trumau im Bezirk Baden, südlich von Wien. Dass in dem beliebten Kommunalpolitiker jedoch auch noch ein Schriftsteller schlummert, das überraschte alle, die ihn kennen oder zu kennen glaubten. Mit „ERWACHEN – In einer anderen Welt“ präsentiert Kollross am 13. Mai seinen Erstling der Öffentlichkeit. Erhältlich ist das Werk bereits und es entwickelt sich schon jetzt zu einem veritablen Renner.

Kurz zum Inhalt: Der Roman hebt in einer nicht näher genannten Gemeinde südlich von Wien an und setzt am letzten Schultag des Protagonisten ein. Der junge Mann ist 19 Jahre alt, unglücklich verliebt in seine Klassenkameradin Eva und auch sonst nicht auf der Gewinnerstraße anzutreffen. Die Nachricht der tödlichen Erkrankung des verehrten Vaters trifft ihn hart und die Suche nach einem offenen Gespräch mit ihm erweist sich als schier unlösbare Aufgabe. Gerade, als sich einige Dinge zum Guten zu wenden scheinen, schlägt das Schicksal noch einmal erbarmungslos zu. Vielleicht zum letzten Mal.

Dass die Story teilweise autobiografisch ist, kann Kollross nicht leugnen. Das will er aber auch gar nicht und so erlebt man eine Zeitreise zurück in die goldenen 1980er, als das Cola noch schmeckte und die Platten noch kratzten. Mitzuerleben, wie der unglückliche Romanheld hilflos dem nahenden Tod seines Vaters gegenübersteht, reißt einen bereits in den ersten 50 Seiten in eine Geschichte, die irgendwie seltsam vertraut wirkt und doch ein ums andere Mal mit überraschenden Wendungen daherkommt. Jedes Mal, wenn man sich freuen möchte, dass am Ende des wirklich langen Tunnels, in dem sich der namenlose Protagonist aufzuhalten scheint, ein Licht flackert, kommt Kollross in Form des Autors daher und bläst das Kerzlein erbarmungslos aus.

So überrascht es dann schlussendlich nicht, dass sich vieles zum Schlechten wendet, obwohl man es dem glücklosen Burschen so gewünscht hätte. Was ihm am Ende seines letzten Schultages widerfährt, hätte verhindert werden können. Durch Gespräche, durch Handlungen, durch kurzes Innehalten und Nachdenken. Und wie immer ist an (fast) allem eigentlich immer die Liebe schuld. In diesem konkreten Fall die unerwiderte Liebe der Klassenkameradin Eva. Just jene Eva ist es auch, die zum Schluss der Geschichte als Bindeglied zwischen den beiden im Titel genannten Welten dient. Und natürlich der Vater unseres Helden. Wenn auch anders, als erwartet oder erhofft.

„ERWACHEN – In einer anderen Welt“ ist ein Erstlingswerk, das sich zu einem Achtungserfolg mausern wird. Die Lektüre des Debütromans von Andreas Kollross erweist sich als spannend, rührend und in höchstem Maße unterhaltsam. Welche Teile des Werks autobiografisch sind, verrät Kollross nicht, was aber auch nicht nötig ist. Die Geschichte lebt schließlich von ihrem Inhalt und nicht von Parallelen mit ihrem Erfinder. Besonders in der ersten Hälfte verursacht das harte Schicksal des traurigen Burschen fast physische Schmerzen beim Lesen. Und auch wenn das Ende versöhnlich stimmt, so kann man in keinster Weise von einem Happy End sprechen. Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch. Kollross denkt angeblich in aller Stille bereits über eine Fortsetzung nach. Bis es soweit ist, sei dem geneigten Literaturfreund sein Erstling dringend ans Herz gelegt.

Fotos von der 1. Buchpräsentation finden Sie hier.

 

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