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27.08.2018

Kollross: Nein zur 60-Stunden-Woche!

Mit einer österreichweiten Aktionswoche zwischen 11. und 16. Juni macht die SPÖ gegen die von der Kurz/Strache-Regierung geplante 60-Stunden-Arbeitswoche mobil. „Für seine Großspender will Konzernkanzler Kurz mit seinem wählerverratenden Erfüllungsgehilfen Strache den ÖsterreicherInnen die 60-Stunden-Woche aufzwingen. Profitieren werden davon nur die Unternehmen, den Menschen drohen Lohnraub, mehr Druck und weniger Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, kritisiert Abg.z.NR Bgm. Andreas Kollross und warnt: „Bereits jetzt werden jährlich 45 Millionen Überstunden nicht abgegolten. Wenn die schwarz-blaue 60-Stunden-Woche zur Regel wird, gibt es bald gar keine Zuschläge mehr für zusätzlich geleistete Arbeitszeit. Was das für die Gesundheit jeder und jedes EinzelneN bedeutet braucht man dabei nicht näher erläutern.“ Neben diesem Lohnraub an den ArbeitnehmerInnen bedeutet die Ausweitung der Höchstarbeitszeit auch massive Nachteile für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. „Vor allem Kinder werden darunter leiden, wenn wir bald jeden Tag 12 Stunden arbeiten müssen. Kurz und Strache katapultieren uns mit diesem Vorhaben zurück ins 19. Jahrhundert“, ist Kollross – nicht zuletzt in seiner Funktion als Vorsitzender der NÖ Kinderfreunde empört.

Hinter dieser arbeitnehmerfeindlichen Politik ortet Kollross die Interessen und das Profitstreben der Großspender des Konzernkanzlers. „Als Dankeschön für die Unsummen an Wahlkampfgeldern tritt Kurz die ArbeitnehmerInnenrechte mit Füßen und zerschlägt ohne mit der Wimper zu zucken die sozialen Fortschritte der letzten Jahre. Die Menschen müssen einen teuren Preis für seinen Machtrausch zahlen – es ist wirklich zum Weinen!“

Hackeln bis zum Umfallen: So arbeitnehmerfeindlich ist die schwarz-blaue 60-Stunden-Arbeitswoche

Obwohl es im Arbeitszeitgesetz schon jetzt eine Reihe von Möglichkeiten gibt, die flexibles Arbeiten ermöglichen, um auf wirtschaftliche Notwendigkeiten reagieren zu können, wollen Konzernkanzler Kurz und Wähler-verräter Strache jetzt die generelle 60-Stunden-Arbeitswoche durchpeitschen. Die Kurz-ÖVP befriedigt damit die Wünsche und die Profitgier der Konzerne und Großunternehmen, die Kurz mit Wahlspenden versorgt ha-ben. Die FPÖ tut alles, um an der Macht zu bleiben – und verrät dafür die Interessen der Wähler.

Strache war – bis zur Regierungsbeteiligung der FPÖ – immer strikter Gegner der Arbeitszeitverlängerung. So hat Strache beispielsweise 2013 im „Kurier“-Wahlchat erklärt, beim 12-Stunden-Arbeitstag handle es sich um eine „asoziale leistungsfeindliche Idee, da dies für alle Arbeitnehmer Nettoreallohnverluste bedeuten würde“. Jetzt ist die FPÖ krachend umgefallen und will den Menschen gemeinsam mit der Kurz-ÖVP die 60-Stun-den-Woche aufzwingen.

60-Stunden-Woche hat viele Nachteile:

• Lohnraub:

Schon jetzt werden 45 Mio. Überstunden nicht abgegolten. Wenn Kurz und Strache die 60-Stun-

den-Woche durchdrücken, sind Überstundenzuschläge Geschichte.

• Arbeit auf Abruf:

ArbeitnehmerInnenrechte werden mit Füßen getreten, Arbeitgeber diktieren einseitig die Bedingungen; Rückfall ins tiefste 19. Jahrhundert.

• Jobkiller:

Eine Verlängerung der Arbeitszeit kostet Jobs und senkt die Löhne.

• Zementierung der ungerechten Verteilung von Arbeit:

Statt Arbeit gerecht zu verteilen, wollen Kurz und Strache die unfaire Verteilung noch verstärken: Weniger Menschen sollen immer mehr arbeiten – gleichzeitig suchen in Österreich aber fast 360.000 Menschen Arbeit.

• Schlechtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf:

Durch die 60-Stunden-Woche bleibt kaum mehr Zeit für Familie und Kinder; auch Erholung und Weiter-bildung bleiben auf der Strecke.

• Dramatische gesundheitliche Folgen:

Viele Studien zeigen: Ab der 8. Arbeitsstunde steigen Unfallhäufigkeit und Verletzungsrisiko. Auch das Burnout-Risiko erhöht sich enorm.

• Arbeitsleistung und Produktivität sinken:

Jeder von uns weiß: Kein Mensch ist 12 Stunden am Stück produktiv. Längere Arbeitszeiten führen zu einem Verlust an Arbeitsleistung und Konzentration. Dadurch geht auch die Produktivität zurück – was letztlich auch dem Wirtschaftsstandort Österreich schadet.

• Schlechteres Arbeitsklima:

Die 60-Stunden-Woche führt auch zu einer massiven Verschlechterung der MitarbeiterInnenzufrieden-heit und zu einem schlechteren Arbeitsklima. Es zeigt sich, dass jene Beschäftigten, die häufig Über-stunden machen müssen, unzufriedener in ihrem Beruf sind. Österreich ist schon jetzt ein Land der unfreiwilligen Überstundenkaiser. So mussten allein im letzten Jahr 250 Mio. Über- und Mehrstunden geleistet werden, 45. Mio. davon sogar ohne Bezahlung oder Zeitausgleich. Laut Berechnungen der Arbeiterkammer ergeben allein die 45 Mio. unvergüteten Überstunden umgerechnet 26.000 Vollzeit-arbeitsplätze!

Arbeit und Arbeitszeit gerecht verteilen: Arbeitszeitverkürzung jetzt!

• Beschäftigungsturbo:

Arbeitszeitverkürzung ist eine geeignete Maßnahme, um Arbeitsplätze zu sichern und neue Jobs zu schaffen. Wir haben schon in den Krisenjahren ab 2009 gesehen, dass es mit Kurzarbeit gelungen ist, die Krise zu meistern und Arbeitsplätze zu schaffen. Es gibt Berechnungen, wonach eine Verkürzung der Arbeitszeit um zehn Prozent (auf 35 Stunden) ein Beschäftigungswachstum von bis zu 100.000 neuen Jobs bringt.

• Gerechtere Verteilung der Arbeitszeit:

Nutzen des technologischen Fortschritts, um mehr Freiräume für die arbeitenden Menschen zu schaf-fen und die Arbeitszeit sozial gerecht zu verteilen. Durch fortschrittliche Arbeitszeitmodelle kann die Arbeitszeit an die Bedürfnisse des jeweiligen Lebensabschnitts der Menschen angepasst werden.

• Mehr Gesundheit:

Moderne Arbeitszeitmodelle nehmen Rücksicht auf die gesundheitlichen Voraussetzungen der Arbeit-nehmer. Die Work-Life-Balance wird verbessert, die Erholungsphasen werden größer, Stress wird re-duziert. Arbeitszeitverkürzung senkt aber auch das Burn-Out-Risiko und die Verletzungsgefahr. All das führt dazu, dass wir länger gesund im Erwerbsleben bleiben können.

• Mehr Zeit für Familie, Weiterbildung und ehrenamtliche Tätigkeiten

Arbeitszeitverkürzung gibt den Menschen mehr Zeit für Familie und Kinder, aber auch für Weiterbil-dung und ehrenamtliche Tätigkeiten, die unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt in Österreich sind.

• Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Arbeitszeitverkürzung erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – davon profitieren Frauen und Männer. Denn bezahlte und unbezahlte Arbeit ist immer noch ungerecht zwischen den Geschlech-tern verteilt. Arbeitszeitverkürzung könnte hier viel verbessern, denn weniger Arbeitsstunden pro Wo-che würden es ermöglichen, dass Frau und Mann die Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten und sich ausreichend um die Familie zu kümmern.

• Produktivitätsturbo

Arbeitszeitverkürzung wirkt wie ein Turbo auf Produktivität und Arbeitsleistung. Davon profitieren Unternehmen und Wirtschaftsstandort genauso wie von gestiegener Motivation und Zufriedenheit der ArbeitnehmerInnen.